Der ‚Cocoon’ ist das Resultat eines Projektstudios des Instituts für Architektur und Medien der TU Graz. Die Studierenden des Studios waren aufgefordert, ein Lusthaus zu entwerfen, laut Duden ein “in einem Park errichtetes pavillonartiges Haus, das dazu dient, sich darin beim Promenieren zu verweilen und sich die Zeit zu vertreiben.” Das besondere an der Entwurfsaufgabe war die Auseinandersetzung mit digitalen Fabrikationsmöglichkeiten in Holz.
Weiterentwicklung von traditionellen handwerklichen Holzverbindungen
Ausgehend von traditionellen handwerklichen Holzverbindungen welche die Studierenden zunächst nachbauten, wurden neuartige Formensprachen im Holzskelettbau erkundet und entwickelt, die durch digitale Entwurfs- und Fabrikationsmethoden möglich werden. Im Roboterdesignlabor der TU Graz konnten die Studierenden ihre Ideen und Entwürfe immer wieder im Modell überprüfen. In mehreren Entwurfsschritten wurden neun verschiedene Entwürfe entwickelt.
Digitaler Holzbau
Am Ende wurde der ‚Cocoon’, basierend auf dem Entwurf von Georg Scherrer und Christoph Thambauer, ausgesucht, um von allen Studierenden gemeinsam umgesetzt und auf dem Campus der TU Graz aufgebaut zu werden. Die Umsetzung wurde von proHolz Steiermark unterstützt und die Nutzung der Roboteranlage am Engineering Center Wood (ECW) des Holzinnovationszentrums Zeltweg (HIZ) ermöglicht, wo der geometrisch komplexe und hochpräzise Zuschnitt der Balken erfolgte, auf welchem die Konstruktionsweise des ‚Cocoon’ beruht.
Der ‚Cocoon’ soll bis zum Open Architecture Sommerfest, das die Architekturfakultät jeweils am Ende des Sommersemesters durchführt, stehen bleiben und in der Zeit der aufmerksamen Öffentlichkeit die neuen Möglichkeiten des digitalen Holzbaus vor Augen führen. Zur Entstehung des Cocoons wird demnächst eine Publikation erscheinen.